„Klima-Pater“ Alt: „Jesus hätte sich auf die Straße geklebt“

24.04.202412:25

Artikel von: https://www.kathpress.at/goto/meldung/2360428/klima-pater-alt-jesus-haette-sich-auf-die-strasse-geklebt

Bekannter Jesuit bei Veranstaltung „Theologie im Gespräch“ an Uni Innsbruck – Theologie-Dekan Guggenberger: Glaube kann Graben zwischen Wissen und Handeln überbrücken

Innsbruck, 24.04.2024 (KAP) Ein Plädoyer für mehr kirchlichen Klimaaktivismus hat der bekannte Jesuit und „Klima-Pater“ Jörg Alt am Dienstagabend an der Universität Innsbruck gehalten:

„Ich bin überzeugt davon, dass sich Jesus auf die Straße geklebt hätte, weil ihm das Leid und die Not im Globalen Süden wichtiger gewesen wären als das 30-minütige Leid der deutschen Autofahrer“,

wird Alt in einer Presseaussendung der Innsbrucker Katholisch-Theologischen Fakultät am Mittwoch zitiert. Alt referierte im Rahmen der Veranstaltung „Theologie im Gespräch“, zu der die Fakultät unter dem Thema „Schaffen wir die ökologische Wende?“ geladen hatte.

Alt führte dabei aus, dass ziviler Widerstand gegen die Zerstörung der Umwelt und gegen daraus entstehende Ungerechtigkeiten theologisch und biblisch zu verankern sei. Kirchlicher Aktivismus entspreche insofern der prophetischen Aufgabe von Kirche in der Welt. Angesichts zahlreicher laufender Klagen gegen Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten – darunter auch ihn selbst – mahnte Alt: „Wir müssen die Täter der fossilen Zerstörung anklagen, nicht die, die zivilen Widerstand gegen die Zerstörung leisten“.

Der Kirche stellte Alt ein ambivalentes Zeugnis aus: Viele ehemals kirchlich engagierte Jugendliche hätten sich von der Kirche enttäuscht abgewandt, weil sie zu wenig Unterstützung für ihre Generation sehen. Aber Kirche müsse öffentlich klar Stellung beziehen gegen mächtige Interessengruppen, die eine aktive Klimapolitik verhindern, und mutig auftreten, um der nächsten Generation noch ein Leben zu ermöglichen.

Neben Alt nahmen an der Veranstaltung der Innsbrucker Sozialethiker und Theologie-Dekan Prof. Wilhelm Guggenberger teil sowie die Umweltökonomin Elisabeth Gsottbauer, der Bildungswissenschaftler Lars Keller und die diözesane Nachhaltigkeitsreferentin Daniela Soier. Auch der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler nahm an der Veranstaltung teil.

Guggenberger betonte in seinem Eröffnungsvortrag den positiven Beitrag, den der Glaube im notwendigen Transformationsprozess spielen könne. Glaube könne den Graben zwischen „Wissen“ und tatsächlichem „Handeln“ überbrücken, so Guggenberger: „Gottesglaube ermöglicht ein Handeln, das weiß, es auf mich ankommt, aber nicht alles von mir abhängt. Ein Handeln, das hofft, dass nicht alles verloren ist, auch wenn wir mit unseren Bemühungen scheitern.“

Umweltökonomin Gsottbauer führte aus, dass es nicht genüge, nur auf freiwillige Verhaltensänderungen zu setzen, um die ökologische Krise zu bewältigen. Es brauche eine intensive Bildungsarbeit, aber auch eine ausreichend hohe und global abgestimmte CO2-Bepreisung. Hier sei Schweden ein Vorbild, wo 1991 bereits eine CO2-Steuer von 130 US-Dollar pro Tonne eingeführt wurde. Die Emissionen seien seither um 27 Prozent gesunken, während das Brutto-Inlands-Produkt weiter gestiegen ist. Die CO2-Steuer in Österreich liegt derzeit bei gerade einmal 40 US-Dollar pro Tonne, was deutlich zu gering sei.

Der Innsbrucker Bildungswissenschaftler und Geograph Lars Keller unterstrich die Bedeutung einer aktiven Bildung für nachhaltige Entwicklung, insbesondere in Schulen. Er beklagte, dass junge Lehrkräfte oft nicht ernst genommen würden, wenn sie mit frischen Ideen an die Schulen kämen.

Die diözesane Nachhaltigkeitsreferentin Daniela Soier präsentierte schließlich ausgewählte Projekte aus der Diözese, die Schritt für Schritt zu einem ökologischeren Lebensstil führen sollen. Darunter neue Photovoltaikanlagen, die Förderung von Biodiversität in den Pfarren oder nachhaltiges Catering bei Veranstaltungen. Ab 2024 soll außerdem mit dem „Pfarrer Karlheinz Baumgartner Nachhaltigkeitspreis“ ein neuer, alle fünf Jahre vergebener und mit 5.000 Euro dotierter diözesaner Umweltpreis vergeben werden.

Jesus sagte:

Matthäus 7:15-16

Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

Source: https://bible.knowing-jesus.com/Deutsch/topics/Falsche-Propheten

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